Lorenzo Raffaglio

Die Weinreise von Lorenzo - Vom Jura nach Sizilien


Wer unsere Arbeit schon länger verfolgt, weiß auch, wo wir uns im Jahr 2020 viel herumgetrieben haben. Richtig - im Jura. Auch Lorenzo ist nicht irgendwo gelandet, sondern bei keinem Geringeren als der Legende von Nevy-sur-Seille, Francois Rousset-Martin. Und genau dort, abends zwischen kiloweise Comté und großem Jurawein, lernten wir den Mann kennen. Schon nach einem Jahr hatte der smarte Kerl genug vom Jura und ging zurück nach Italien um seinen Traum vom eigenen Weingut zu verwirklichen.Wer François Rousset-Martin kennt und das Privileg hatte,mit ihm über Wein zu sprechen weiß, was man von ihm in vermeintlich kurzer Zeit alles lernen kann.Die Zielregion in Italien war nicht, wie man geographisch vielleicht vermuten könnte, die Lombardei oder Piemont,sondern Sizilien. Dort erwarb er ein zauberhaftes Stück Land mit Weinbergen, die bereits ein stattliches Alter aufwiesen.


Alcamo - Das Terroir und die Rebsorten


Die Gegend, in der Lorenzo heute Wein produziert, ist Alcamo. Eine beeindruckende etwa 70 Kilometer südwestlich von Palermo und 70 Kilometer nordöstlich von Marsala, also an der Nordseite der sizilianischen Halbinsel. Alcamo zählt mit 238 Hektar nicht gerade zuden größten DOC Appellationen Italiens, allerdings haben es die Weinberge in sich!

Die geologisch günstige Konstellation aus Kalk, Lehm und Sand sorgt für mineralische Böden mit ausreichender Fruchtbarkeit. Die Weinberge sind mit autochthonen Rebsorten bepflanzt, die das Terroir dieser besonderen Region am besten einfangen.

Dazu gehört auch der Nero d’Avola.

Eine kräftige, saftige Rotweinsorte, die, richtig eingesetzt, eine recht animierende Säure mitbringt. Bei den Weißweinen setzt Lorenzo auf Cataratto, Zibibbo und Grillo. Die ersten beiden sind eher aromatisch.Zibibbo ist eigentlich nichts anderes als Muscat d’Alexandria.

Der Grillo hingegen ist für die Würze und Struktur in Lorenzos Weißweinen verantwortlich.


Handwerklicher Weinbau und Weinherstellung


Die Weinberge bewirtschaftet er selbst nach biologischen Prinzipien. Im Weinkeller sind Behutsamkeit und Ruhe die obersten Prinzipien.Oxidation, Mazeration, Schwefelung und Ausbau. Alles Schritte, die Lorenzo nicht dem Zufall überlässt. Alle sind den Bedürfnissen der Trauben und des Terroirs angepasst. So wird der Nero d’Avola nicht unnötig mit Holz traktiert. Die Traube bringt schon genug Kraft mit und die Säure soll strukturell die Richtung vorgeben. Die Maischegärung wird so lange durchgeführt, dass die Weißweine genügend Struktur bekommen,aber keinesfalls bitter werden. Ein Akt, bei dem selbst Winzer mit jahrzehntelanger Erfahrung noch scheitern. Der Schwefel dient lediglich der Stabilisierung und wird kurz vor der Abfüllung in kleinen Dosen verabreicht, um den Ausdruck und die Lebendigkeit der Weine nicht zu sehr zu  beeinträchtigen. Mehr darf er ohnehin nicht. Denn alles andere,was die Qualität ausmacht, ist im Laufe des Jahres bereits im Weinberg geschehen.


Einfluss von Jura und Sizilien - Lorenzos einzigartiger Stil


Auch wenn Sizilien und der Jura auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben ,merkt man den Einfluss von Francois Rousset-Martin auf Lorenzo. Diese Frische gebende Salzigkeit, eine gut eingesetzte Oxidation und ein Wein,der am Ende doch den Fokus auf den Trinkfluss legt. Das findet man in dieser Form am ehesten noch im Jura. Und eben in Alcamo. Ein Jahr später, nachdem wir Lorenzo im Jura kennen lernen durften, hat er uns wieder kontaktiert, er bringe bald seinen ersten Jahrgang auf den Markt und würde gerne mit uns zusammenarbeiten.

 Und nur weil wir mit etwas Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und mit Lorenzo ganz viele Ansichten, sowohl in Sachen Wein als auch Lebensphilosophie teilen, haben wir diese Schätze heute und können sie euch im Shop.

 So schön kann es manchmal laufen.


Neugierig geworden? Hier haben wir unsere Lieblinge für euch zusammengestellt.



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