Vinas Mora

Liebe Freundinnen und Freunde,
diesen Monat möchten wir Euch eines der wohl spannendsten Projekte Europas vorstellen. Im Süden Dalmatiens, genauer gesagt in Primosten, zwischen Šibenik und Split gelegen, wachsen einige der aufregendsten Weine Kroatiens. Auf dem Kalkstein, der hier so charakteristisch ist, ist die Rebsorte Babic zu Hause. Wahrscheinlich haben Sie noch nie von ihr gehört. Macht nichts, denn das werden wir diesen Monat ändern. Unsere Freunde Niko und Kreso haben sich dieser Rebsorte verschrieben und, wie wir finden, ihr volles Potential in die Flasche gebracht.
Ich wünsche euch viel Spaß mit diesen Schätzen und hoffe, dass sie euch genauso viel Freude bereiten wie mir.

Primosten: Das Trockene Kap Kroatiens mit Sonne, Strand und einer reichen Weinbaugeschichte


Zunächst möchte ich euch die Region etwas näherbringen. Primosten wird wegen seiner geringen Niederschläge auch das trockene Kap genannt. Ein Umstand, der vor allem Badeurlaubern und Sonnenanbetern sehr entgegen kommt. Rund um die Altstadt von Primosten laden an heißen Sommertagen traumhafte Strände zum Sonnenbaden und kristallklares Meer zum Sprung ins kühle Nass ein. Jedes Jahr von April bis Oktober fällt kein Regen.
Nur viel Wind und Sonne.

Diesem Umstand und der traumhaften Kulisse ist es zu verdanken, dass sich der Tourismus zur wichtigsten Einnahmequelle der Einheimischen entwickelt hat. Leider mussten viele Weinberge dem Bau von Hotels und touristischer Infrastruktur weichen. Man bedenke, dass die Menschen vor hunderten von Jahren so arm waren, dass sie Oliven und Wein anbauen mussten, um zu überleben. Schon in der griechischen Antike wurde das Potenzial der Böden rund um das kleine Dorf Primosten entdeckt und so kann man auf eine lange Weinbaugeschichte zurückblicken.

Weinberge im Unesco Weltkulturerbe


Da es hier eigentlich nur Steine gibt, mussten die Bauern vor Jahrhunderten die Steine mit der Hand aufsammeln, um etwas Mutterboden zu bekommen. Sonst wären die jungen Reben in den trockenen Sommern einfach eingegangen. Die gesammelten Steine wurden zu Mauern aufgeschichtet, die so genannte Mikro-Clos mit zwei bis vier Rebstöcken bildeten. Dieser Schutz vor Wind und Wetter bietet das perfekte Mikroklima für Babic. Übrigens: Die herrlichen Weinberge gehören heute zum Weltkulturerbe der Unesco.
Die Rebsorte ist sehr anspruchsvoll, was das Terroir betrifft. Sind die Böden zu fruchtbar und tiefgründig, trägt die Rebe einfach zu viele Trauben und die Weine werden sehr rustikal und einfach.
In zu feuchten Gebieten ist Babic übermäßig anfällig für Schwarz- und Sauerfäule. In Primosten hingegen regnet es von April bis Oktober kaum. Das macht den Pflanzenschutz zum Kinderspiel. Viele Weingärten werden seit Jahren gar nicht mehr behandelt. Wenn, dann nur mit etwas Kupfer und natürlichem Schwefel. Die meist uralten Reben, im Schnitt weit über 100 Jahre alt, regulieren sich hier selbst und haben sich längst tief in den Felsen gegraben. Das Ergebnis sind niedrige Erträge bei außergewöhnlicher Konzentration und Eleganz.

Der Zauber des Handwerkes von Vinas Mora


Genau dieses Potenzial haben Niko und Kreso schon lange erkannt und schließlich im Jahr 2020 Vinas Mora gegründet. Die Idee war, die verschiedenen Terroirs rund um Primosten ohne Umwege in die Flasche zu bringen. Ihr etwas anderer Ansatz mit deutlich kürzeren Maischestandzeiten von vier bis fünf Tagen bringt die Eleganz des Babic zum Vorschein und sorgt für einen massiven Trinkfluss ohne Bremse. Der minimale Einsatz von Schwefel, nur im äußersten Notfall kurz vor der Abfüllung, versteht sich von selbst. Diese Art von Babic hat für mich nicht nur Zukunft, sondern wird mit Sicherheit langfristig einen festen Platz im Keller eines jeden Weinliebhabers finden.
Die produzierten Mengen sind sehr überschaubar und ich kann nur empfehlen, sich rechtzeitig mit diesem Kultwein einzudecken, da er in unseren europäischen Nachbarländern bereits ausverkauft ist.
Die Weinbereitung ist sehr einfach! Der Barbba wird aus zwei weißen Rebsorten, Debit & Marastina, und zwei roten Rebsorten, Plavina & Lasin, hergestellt. Danach wird der Most in offenen Gärbehältern vergoren. Etwas anders sieht es bei den beiden Babic aus: Der Andreis, der aus einer spektakulären Lage in Jadrtovac, 20 km nördlich von Primosten, stammt, ist quasi die erste Visitenkarte des Weinguts. 50 % des Weines werden nur einen Tag mazeriert, der andere Teil wird 4 Tage mazeriert und anschließend in gebrauchten 500-Liter-Fässern ausgebaut. Der Kaamen II stammt aus einer der besten Lagen direkt in Primosten auf 250 bis 300 m Seehöhe, alte Buschreben, ausschließlich Handarbeit und winzige Erträge. Die Maischegärung dauert vier bis fünf Tage, danach werden drei Viertel des Weins in gebrauchten 500-Liter-Fässern ausgebaut.
Die Weine sind unglaublich frisch, lebendig und ausdrucksstark.
 Hier  findet ihr unsere ausgewählten Schätze für euch.
Viel Spaß beim Probieren!
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