Vladimir Magula



Vladimir Magula: Der Aufstieg eines außergewöhnlichen Winzers


3 Jahre ist es her, dass wir zum ersten Mal mit den Weinen von Vladimir Magula in Berührung gekommen sind. Natürlich hatte man die osteuropäischen Weinregionen auf dem Radar. Winzer wie Milan Nestarec, die kroatische Szene um Dario Prinic oder auch die ungarischen Lagen von Franz Weninger – unbestritten Spitzenqualität. Dass ich das Thema stiefmütterlich behandelt habe, kann ich allerdings nicht leugnen
Mein damaliger Stammtisch in Stuttgart sollte dieses Missverständnis entscheidend korrigieren. Das Thema hieß Blaufränkisch/Lemberger und Vladmirs Frankovka, den Fabi und Steffi Lassak in Wien mit Vladmir persönlich getauscht hatten, stand neben den Flaggschiffen aus dem Burgenland und Württemberg.Kolfok, Lassak , Moric , Heinrich, Preisinger, Und wer hätte es gedacht- der Wein von Vladimier ist wirklich in Erinnerung geblieben.





Nicht, weil er konzentrierter, feiner oder insgesamt hochwertiger gewesen wäre – das wäre in dieser Aufzählung an sich nicht möglich - , sondern weil er für sich stand . Dieser Wein war eine außergewöhnliche Symbiose aus reifer Frucht, kraftvoller Struktur und kräuteriger Frische.

Frankovka - Vladimirs einzigartiger Blaufränkisch aus der Slowakei


Einziges Problem - die Weine waren auf dem deutschen Markt nicht zu finden. Und da nicht nur mir diese außergewöhnliche Qualität auffiel, tat ich mich mit dem Berliner Szenesommelier Johannes Schell und dem Ur-Franker Max Eder zusammen, um einige Flaschen ins Land zu holen.Der Golser Heimlich Wirt Peter Heinrich Müller hatte bereits Kontakt zu Vladimir und besorgte uns einen kleinen Anteil an Flaschen, die wir dann in den letzten zwei Jahren in unseren Bars und Restaurants ausschenkten.
Gott sei Dank fühlte sich in der Zwischenzeit kein deutscher Händler berufen, dieses Juwel ins Land zu holen. 3 Jahre später saßen wir in unserem Verkostungskeller in Ulm. Einer dieser Abende, an denen man ohne Rücksicht auf Verluste und Geldbeutel den Stoff aufreißt. Alte Rayas, Barolo, Burgunder weiß wie rot.
Eigentlich ist es fast egal, die Namen zu nennen, denn das Ergebnis war vor ein paar Wochen in Ulm dasselbe wie vor drei Jahren in Stuttgart. Vladimirs Weine sind einfach herausragend! Grund genug, seine Arbeit etwas näher vorzustellen.
Das Weingut Vino Magula liegt unweit der österreichischen Grenze, eine knappe Autostunde von der slowakischen Hauptstadt Bratislava entfernt. Eine geschichtsträchtige Region, die noch bis in die 90er Jahre noch kommunistisch regiert wurde. Ähnlich verhielt es sich mit der Weinkultur. Diese war recht einheitlich und dementsprechend ohne qualitative Spitzen.

Das Weingut wurde zwar bereits 1931 gegründet, konnte aber aufgrund der politischen Instabilität nie einen roten Faden finden. 2001 begann der Prozess, das Weingut in Richtung Qualitätsweinbau zu entwickeln. Das war nur logisch, denn die Preise für Land und Trauben waren im Keller. 2007 wurde dann das gepflanzt, was dafür gesorgt hat, dass wir und viele andere in der Branche mit offenen Mündern vor den Gläsern saßen.
Mittlerweile ist das Weingut Bio-zertifiziert und setzt bei der Arbeit im Weinberg auch Mittel der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise ein - so oder so verzichtet das Weingut seit seiner Gründung auf Herbizide und chemische Eingriffe jeglicher Art!
Bei der Weinbereitung gibt es sicher den einen oder anderen Kandidaten der Vladimir das Prädikat Naturwein absprechen wollen möchte.
Denn kurz vor der Abfüllung lässt er es sich nicht nehmen, eine wirklich verschwindend geringe Menge Schwefel hinzuzufügen. Damit ist ihm nicht nur der Unmut der kleinen, irrelevanten Gruppe von Dogmatikern sicher, sondern sondern vor allem die Stabilität seiner Weine. Und das unterscheidet diese oft volatilen Freak-Weine von großen Naturweinen, wie denen von Vladimir!
 Kommen wir zu Magulas önologischen Grundgerüst dem Frankovka. Die Rebsorte ist bei uns wohl besser bekannt als- Lemberger.


Vladimirs Naturwein: Einzigartige Frankovka  auf kalkhaltigen Lössböden


Vladimir und seine Familie hatten das Privileg, sich immer wieder mit den besten Winzern des Landes auszutauschen. Einer dieser Winzer ist Miroslav Petrech von Chateau Bela, dem Tochterweingut von Egon Müller.Vladimir hatte aber immer seinen eigenen Stil im Kopf. Und der konzentrierte sich weniger auf klassische Spitzenweine wie die von Chateau Bela, sondern schielte immer wieder in Richtung Low-Intervention und Naturwein.
Neben Claus Preisinger und Toni Hartl waren es vor allem die lokalen Naturweingrößen von Strekov 1075, die den Anstoß gaben.
Was Vladimir heute produziert, kann man durchaus als Naturwein bezeichnen. Nur kommt seine Vorstellung von Naturwein ohne jeden Dogmatismus aus.
Blaufränkisch oder Lemberger. Und wer die großen Weine aus dem Burgenland und aus Württemberg kennt, weiß, was aus diesen Rebsorten möglich ist.
In der Region Sucha, die im Vergleich zum Rest des Landes eher trocken ist, gedeiht Vladimirs Frankovka auf extrem kalkhaltigen Lössböden. Aufgrund der geringen Niederschläge werden die Reben dazu angeregt, tief zu wurzeln, was zu noch mineralischeren Weinen führt. Das Klima ist, ähnlich wie im Burgenland, warm kontinental, was erwartungsgemäß eine ideale Grundlage für große Frankovka bietet.

Vladimir Magula: Ein Meister des Blaufränkischen und Naturweins


Vladimir spielt virtuos mit diesem Terroir und lässt bei uns keinen Zweifel aufkommen, dass seine Weine zu den besten Blaufränkischen der Welt gehören. Dieser Eindruck hat sich in den letzten Tagen noch einmal enorm verstärkt. Zum einen, weil ich nach unserer Overnoy-Verkostung letzte Woche in der Berliner Freundschaft mit den beiden Sommeliers Willi Schlögl und Johannes Schellhorn ausgiebig über Vladimirs Weine gesprochen habe. Die beiden Blaufränkisch-Ultras bestärkten mich in der Annahme absoluter Spitzenqualität, was sich erst kürzlich bei einer Meininger Blaufränkisch-Verkostung bestätigte. Hier hatte Willi einen 2015er Unplugged eingeschmuggelt, das Zitat „alles weggeschossen hat, was da war“. Zum anderen aber vor allem, weil mein Besuch in der Slowakei letzte Woche gezeigt hat, was für ein Überzeugungstäter Vladimir Magula ist.
Die Weine, die ich im Keller probieren durfte, zeigen, dass alles von Jahr zu Jahr besser wird. Kaum vorstellbar, wenn man schon an der qualitativen Obergrenze kratzt. Aber das endgültige Urteil überlassen wir Euch. Wir sind uns des Privilegs bewusst, dieses Ausnahmetalent exklusiv importieren zu dürfen. Umso mehr freuen wir uns, diese Weine mit euch teilen zu dürfen. Für ein junges Unternehmen wie das unsere erfüllt es uns mit Stolz, wenn uns solche Rohdiamanten ihre Schätze anvertrauen.
Wir freuen uns, euch diese starken Charaktere präsentieren zu können und hoffen, dass sie euch genauso viel Freude bereiten wie uns!
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