Laura & Yohan Lardy

 WInzerdynastien und ihre Besonderheiten

 

Winzerdynastien haben seit jeher ihren ganz eigenen Charme, die einen, wie die Familie Leroy im Burgund, stehen für die größten Weine der Welt und für Preise, die sich rational denkende Menschen eigentlich nicht erklären können.

In unmittelbarer Nachbarschaft hingegen treibt eine Familie, fast ein Clan sein Unwesen, die einen modernen, die Region prägenden Stil familienintern integriert hat - die Rede ist von der Familie Morey, um Marc, Pierre Yves, Carolin und Co. und dementsprechend von ausgiebiger Reduktion, wenn man auf besagten Stil schielt.

Die wohl berühmteste unter ihnen, die Familie Rothschild, schafft den beeindruckenden Spagat, gleichzeitig für die besten Weine aus Bordeaux und für alles Böse in der Welt zu stehen. Zumindest wenn es nach Antisemiten und Verschwörungstheoretikern geht (Bill Gates ist aber wirklich ein Eidechsenmensch!!!).

Backen wir also kleinere Brötchen.

In dieser dramatischen Aufzählung erscheint das Beaujolais fast wie das von Tolkien beschriebene Auenland. Eine Region, die fernab aller Trends einfach ihren betörenden, berauschenden Saft in Flaschen abfüllt.

Denn das verbindet die Bewohner des südlichen Burgunds mit den Hobbits: Sie können essen und trinken. Und die Größten sind sie auch nicht.

Doch auch weinhistorisch hat die Region einiges zu bieten. Während sie jahrzehntelang für billigsten, blind machenden Fusel stand, der nach einer völlig kruden Regel erst ab dem dritten Donnerstag im November verkauft werden darf und sich Beaujolais Nouveau nennt, entstand in den 90er Jahren eine Gegenbewegung.

 

Das Beaujolais und seine Entwicklung

 

Angeführt von der Naturweinlegende Marcel Lapierre, seinem Zögling Yvon Metras und seinem nicht minder großen Kollegen Jean Foillard entstand unter dem Radar eine Bewegung, die für das Standing der Region in der heutigen Sommelierszene verantwortlich ist.

Diese Gruppierung entfernte sich so weit wie möglich vom Geschmacksbild des roten Bananensaftes, der mit Kohlensäure versetzt und ohne Länge und Struktur war.

Zum einen hat sich ein Stil etabliert, der die einzelnen, zum Teil großen Terroirs, von denen das Beaujolais wirklich viele hat, in den Vordergrund stellt. Auch wenn wir hier oft noch von einzelnen Parzellen sprechen, ist es in dieser Region nicht unüblich, die Lage in den Vordergrund zu stellen. So heißen die Weine Fleurie, Morgon, Julienas oder wie die Protagonisten in unserem Paket Moulin a Vent.

Zum anderen, und das finde ich ganz wichtig, zelebriert man die hier wichtigste Rebsorte und opfert sie nicht irgendwelchen internationalen Trends. Wie zum Beispiel im Burgenland in den 90er Jahren, als man meinte, die Charaktersorte Blaufränkisch durch weichgespülte Bordeaux-Cuvées ersetzen zu müssen. Sicherlich waren einige davon von beachtlicher Qualität, aber eine mittelmäßige Kopie braucht niemand.

Heute weiß die Region ihr ampelographisches Flaggschiff wieder zu vermarkten, was zur Folge hat, dass die Nachfrage und das Ansehen des burgenländischen Blaufränkisch wieder ganz oben anklopfen. Im Beaujolais spricht man allerdings vom Gamay. Das ist, grob gesagt, eine derbere, etwas vollmundigere und weniger filigrane Version des Pinot Noir, der weiter nördlich im Burgund beheimatet ist.

Spätestens hier würden sich die Meister des Beaujolais einschalten!

Statt sich auf plumpe Vergleiche einzulassen, arbeiten diese Winzer die Qualitäten heraus. Und die sind bei einem großen Gamay Saftigkeit, Tiefe, mineralische Vielfalt und ein unnachahmlicher, Wein gewordener Hedonismus! Wer beherrscht diesen Gamay heute in Perfektion? Die Familie Lardy!

 

Die Familie Lardy und ihre Weine aus dem Moulin a Vent

 

Endlich wird aus dieser Dynastiegeschichte ein Schuh. Wir befinden uns bereits in der fünften Winzergeneration dieser Familie, deren Führung vor nicht allzu langer Zeit vom Vater Lucien auf seine beiden Ausnahmetalente Laura und Yohan überging. Die Weine des Vaters, die aus den besten Lagen der Region stammen, hatten bereits internationale Anerkennung gefunden.

Doch erst die Kinder brachten das volle Potenzial dieser Crus zum Vorschein. Sowohl Laura als auch Yohan, die beide ihre eigenen Weingüter führen, stellten nach der Übernahme auf biologischen und biodynamischen Anbau um.

Beide waren sich der Größe und Qualität der gut gepflegten Weinberge bewusst, weshalb diese mit größter Sorgfalt und Einfühlungsvermögen bearbeitet werden. So findet kein schweres Gerät den Weg in die mit alten Reben bewachsenen Spitzenlagen. Yohan pflügt sie sogar von Hand.

Wir haben uns bewusst für eine Verpackung entschieden, die sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten der Geschwister betont. Diese lassen sich am besten in der historisch wohl wichtigsten Appellation der Region erkennen - Moulin a Vent.

Ein Blick auf die Weinkarte des Ritz Carlton in New York aus dem Jahr 1941 verrät, welch hohes Ansehen diese Appellation einst genoss: Dort findet sich ein ebensolcher Wein für 3,50 Dollar. Darunter ein Romanée Conti für 8 Dollar. Wo die Weine der Domaine de la Romanée Conti heute stehen, wissen wir. Die besten Moulin a Vent kommen derzeit kaum über die 30€-Grenze hinaus. An diesem Preisgefüge wird sich wohl kaum noch etwas ändern. Aber dieser verblasste Ruhm sagt viel über das Potential aus, das in diesem Ort steckt. Und genau das haben sich Laura und Yohan zum Ziel gesetzt

- Das Beste aus den Lagen dieses geschichtsträchtigen Fleckchens Erde herauszuholen.

Ob die Weine 30 € oder 3000 € kosten, spielt keine Rolle. Ob man sie mit den Weinen der Domaine de la Romanée Conti vergleichen kann oder darf schon gar nicht. Wichtig ist, dass Laura und Yohan ihrem Ziel sehr nahe sind - heute schon verwandeln sie den großartigen Charakter dieser verwitterten Granitlagen in die besten Weine der Region.

Ob das das Maximum ist, wird die Zeit zeigen. Aber weiter können diese großen Weine nicht entfernt sein.

Hier findet ihr auf jedenfall Weine die euch begeistern!

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